Evolution im Code Sprint-Verfahren: Ray Sono pimpt den Bosch Chatbot „Frizz“

Ray Sono und Bosch verbindet eine über Jahre gewachsene Partnerschaft, die uns bis heute viele spannende Projekte beschert hat. So durften wir kürzlich den Bosch FAQ-Chatbot „Frizz kennenlernen, einen smarten Chatbot, der eine Mission hat: Wissen mithilfe von KI zu vermitteln. Aktuell spricht „Frizz“ nur Englisch – auch wenn er am liebsten in Maschinensprache antwortet. Künftig soll er sich noch interaktiver und personalisierter mit den Usern unterhalten.

Deshalb wurden wir von Bosch beauftragt, im Zuge eines Code Sprints die Machbarkeit neuer Funktionen und die Optimierung des Chatbots zu überprüfen. Im Interview mit Nataliia (Senior Software-Entwicklerin) und Sebastian (Account Manager) aus unserem Projektteam lassen wir diesen spannenden Auftrag Revue passieren und beleuchten den Prozess eines Code Sprints näher. 

Ray Sono

Lesedauer: 8 Minuten

Das war ein weiterer erfolgreicher Code Sprint, den Ray Sono für einen Kunden entwickeln durfte. Glückwunsch dazu! Was genau versteht man eigentlich unter einem Code Sprint und worin liegen die Vorteile dieses Verfahrens?

Sebastian: Ein Code Sprint beschreibt eine Arbeitsmethodik, die bei Projekten mit vielen unbekannten und zumeist komplexen technologischen Grundbedingungen hilfreich ist. Es geht dabei darum, die Umsetzbarkeit beziehungsweise Machbarkeit aufzuzeigen, den Prototyp einer Kerntechnologie zu entwickeln und schließlich eine belastbare Entscheidungsgrundlage zu definieren. Und zwar ohne riesigen Invest! Im konkreten Fall wurden wir von Bosch beauftragt, in zwei Tagen zu testen, auf welcher technischen Grundlage es möglich ist, „Frizz“ zu einem Voice-gestützten Chatbot auszubauen. In der zweiten Challenge galt es zu prüfen, mit welcher Flow-Struktur und Logik die Dynamik in Cognigy.AI (Chatbot-Technologie) optimal erzeugt werden kann, bezogen auf unnötige Wiederholungen bereits gesehener Inhalte. Letztendlich ging es darum, ein erstes anfassbares Ergebnis in Form eines technischen Prototyps zu liefern.

Der Code Sprint bot eine gute Möglichkeit für einen ersten Feasibility Check, ohne dafür viel Zeit und Ressourcen investieren zu müssen.

Kevin Ulmer, Projektleiter, Bosch

Eine große Herausforderung …

Nataliia:  Deshalb waren an dem zweitägigen Hackathon auch Rays aus unterschiedlichen Bereichen beteiligt.

Wo wir bei den Skills wären. Welche Fähigkeiten setzt so ein spezielles Projekt voraus? 

Sebastian:  Um den Case vollumfänglich beleuchten zu können, braucht es Expertise aus Backend, Frontend und UX – also eine Mischung aus Programmier-, Entwicklungs- und Webdesign-Skills. Ein gelungener und effektiver Code Sprint setzt Kompetenz und Teamwork voraus.

Das Team ist aufgestellt, und wie geht’s dann weiter? Könnt ihr den Ablauf kurz umreißen? Und welchen Einfluss hatten die pandemiebedingten Umstände auf die Teamarbeit?

Nataliia: Ein Hackathon beginnt immer mit einem Briefing des Product Owners – hier werden dem gesamten Team Rahmenbedingungen wie Abhängigkeiten, Ausschlüsse, Annahmen und Fragestellung präsentiert. In einer kleineren Runde werden die technischen Voraussetzungen diskutiert und grob die Richtung für den Code Sprint festgelegt. Zusammen mit UX-Spezialisten und unserem Service Desk wird schließlich die Umgebung technisch und fachlich vorbereitet. Und dann geht’s los. Ab da arbeiten die Teams autonom weiter.

Sebastian: Das Projekt lief remote, aber das sind wir alle mittlerweile gewohnt – wir arbeiten virtuell genauso gut wie analog! Aber natürlich macht es viel mehr Spaß, wenn man das Team in der „Realität“ antrifft.

Unabhängig von der schwierigen Situation – gab es irgendwann einen Punkt, an dem ihr nicht mehr weitergekommen seid?

Nataliia: Pain Points gehören dazu. Natürlich tritt man während der Umsetzungsprüfung an einigen Punkten auf der Stelle oder muss sogar einen Step back machen, also einen anderen Lösungsansatz austesten, den Blickwinkel ändern. Genau das macht einen Code Sprint aus: reflektieren, testen, anpassen. Kurz: Inspect & Adapt – ein Prinzip zur permanenten Verbesserung. Am Ende zählt das Ergebnis, und das geht im konkreten Fall sogar über die Aufgabenstellung hinaus.

Ihr habt also noch eins draufgesetzt.

Nataliia: Genau. Bosch hatte initial erwartet, dass wir im Code Sprint nur an den Fragestellungen zur Spracherkennung arbeiten, aber wir haben das Thema „Dynamische Dialog-Flows“ auch gleich mitbehandelt.  

Bedeutet konkret …?

Nataliia: Dass der Chatbot auf vorangegangene User-Aktionen reagieren kann und diese Inhalte nicht noch einmal ausspielt. Diese Dynamik haben wir im Code Sprint ins Chatbot-System eingebaut. 

Wie hält man eigentlich die Konzentration über so einen langen Zeitraum? Hattet ihr bestimmte Tricks? Konntet ihr zwischendurch auch mal abschalten?

Nataliia: Kaffee funktioniert immer! Natürlich sind regelmäßige Pausen wichtig, außerdem haben wir Breakout Sessions abgehalten – da konnten das Team die Zwischenstände diskutieren beziehungsweise untereinander spiegeln. Grundsätzlich erfreut sich so ein Code Sprint bei Ray Sono großer Beliebtheit, weil man maximal frei, kreativ und ergebnisoffen arbeiten kann – die notwendige Motivation und Konzentration ergibt sich dann von ganz allein. In solchen Projekten spiegelt sich die Firmen-DNA ganz besonders wider.      

Welches Ergebnis habt ihr Bosch mitgeteilt? 

Sebastian: Dass sich alle Anforderungen umsetzen lassen. Wir haben das technische Setup definiert, mögliche Stolpersteine und offene Punkte identifiziert und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. „Frizz“ kann in Zukunft mit uns sprechen – die Voice-Integration funktioniert also.     

Wie fällt euer persönliches Projektfazit aus? Wie war das Feedback des Kunden?

Sebastian: Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Außerdem hat sich in diesem Projekt wieder mal gezeigt, was für ein wertvolles Tool ein Code Sprint ist. Die „Cherry on top“ war die sehr positive Rückmeldung und der wertschätzende Dank von Bosch.    

Wir arbeiten schon länger auf einem sehr hohen Niveau mit Ray Sono zusammen. Ich vertraue auf die Expertise des Teams.

Kevin Ulmer, Projektleiter, Bosch

Zum Abschluss noch eine allgemeine Frage zum Thema KI: Welche alltägliche Aufgabe wird uns die KI in spätestens fünf Jahren abnehmen? 

Nataliia: Wenn wir es bis dahin schaffen, die aktuell entwickelten KI-Anwendungen mit Spezialwissen zu einem generalistischen, verknüpften KI-System zu verbinden, werden sich viele neue Möglichkeiten auftun – von der Entwicklung neuer Medikamente bis hin zu individuellen Lernangeboten im Bildungssystem. Dann wird KI uns im Alltag deutlich mehr unterstützen, als aktuell möglich ist.

Sebastian:  Ich sehe das ähnlich. Wobei ich persönlich glaube, dass wir auch in Zukunft die menschliche Kompetenz und Aufsicht benötigen werden, um effiziente und qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielen zu können. 

Wollt ihr mehr über das Projekt oder über Code Sprints erfahren? Get in touch!

Wollt ihr mehr über das Projekt oder über Code Sprints erfahren? Get in touch!

Sebastian Nettesheim
Account Manager

Weitere Stories